Für viele Menschen ist die innere Haltung etwas, was vor allem Hochleistungs-Sportler und vielleicht noch Management-Trainer angeht. Durch die innere Haltung zu Erfolgen zu kommen, das tönt ein bisschen nach Hokuspokus. Doch Ratgeber zum Thema „Richtiges Denken“ und Lebenshilfe-Bücher boomen. Auf buch.ch gibt es dafür sogar eine eigene Rubrik: Lebensführung.
„Mindfuck“
Eines der Bücher auf den vorderen Rängen der Rubrik Lebensführung heisst „Mindfuck“. Die Autorin Petra Bock nennt das alltägliche, innere Sabotage-Programm „Mindfuck“. Ein sehr passender Ausdruck für das, was in vielen Köpfen pausenlos abläuft: wir trauen uns nicht, etwas zu tun oder zu sagen, obwohl wir innere Impulse dazu bekommen (und sie oft auch wahrnehmen!). Wir bleiben an unserer langweiligen oder sogar frustrierenden Stelle, weil wir Angst vor dem Neuen haben und die Presse uns jeden Tag bestätigt, wie schwierig es doch auf dem Arbeitsmarkt ist.
Und genauso wenig verändern wir unsere (Liebes-, Familien-, Freundes-, etc.)Beziehungen, gehen klärenden und vielleicht auch heilenden Auseinandersetzungen aus dem Weg und verharren im Status Quo. Bis von aussen etwas in die sogenannt heile Welt einbricht und es manchmal zu einer Kettenreaktion kommt, die alle überrascht.
Warten, bis es brennt?
Wir neigen dazu, so lange mit einer Entscheidung zu warten, bis wir dazu gezwungen werden, entweder durch äussere (z.B. Kündigung) oder durch innere Einflüsse (Burn-out, Depression, Herzinfarkt oder andere Krankheiten). Dann bleibt nur noch die „Re-aktion“, d.h. wir reagieren auf die neue Lebenssituation, manchmal voller Angst und Verzweiflung. Wäre es nicht viel sinnvoller, wenn wir rechtzeitig die Weichen für ein neues Lebensgefühl stellen würden?
Die innere Weichenstellung
Wenn wir z.B. in der aktuellen Arbeitssituation unglücklich sind, beschäftigen wir uns meistens gedanklich viele Stunden am Tag damit. Wir wälzen die Probleme hin und her, bis hin zu Schreckensszenarien wie eine Umstrukturierung oder Kündigung oder – im Falle einer Arbeitslosigkeit – Aussteuerung. Als Folge davon fühlen wir uns immer schlechter und haben immer weniger Energie für eine Veränderung. Diese Veränderung kann jedoch ganz sanft von innen heraus geschehen.
Erste Schritte in eine neue Richtung
Der erste Schritt in die neue Richtung ist das Bewusstwerden, dass wir überhaupt so ein Sabotage-Programm in uns haben. Manche nennen es auch den inneren Kritiker. Wenn wir uns dessen also bewusst geworden sind und beschlossen haben, etwas daran zu ändern, dann stellt sich die Frage, ob wir mit oder ohne externe Hilfe die nächsten Schritte zu einer inneren Veränderung gehen wollen.
Begleitet durch die Veränderung
Begleitet durch ein Coaching ist es für die meisten Menschen einfacher, diese Veränderungen anzugehen. Der resp. die Coach bietet Unterstützung bei Erarbeitung eigener Visionen, zeigt vorhandene Ressourcen auf, beantwortet Fragen, hilft in Krisen. Viele Firmen unterstützen externe Coachings finanziell, es lohnt sich, das abzuklären.
Anleitung zur Selbsthilfe
Wenn aus dem einen oder anderen Grund ein Coaching nicht in Frage kommt, gibt es auf dem Markt viele Bücher zum Thema „das eigene Potential leben“, denn darum geht es ja schlussendlich. Eine kleine Auswahl davon finden Sie nachfolgend. Auch online sind verschiedene Angebote vorhanden, z.B. regelmässige „Coaching Briefe“.
Und ein Tipp zum Schluss: Mit dem Lesen dieser Bücher oder Coaching Briefe ist es nicht getan. Bauen Sie mindestens eine oder zwei Übungen in ihren Alltag ein. Wählen Sie die Übungen, die Sie am meisten ansprechen. Denn: die Veränderung fängt bei Ihnen an!
Buch-Empfehlungen
„Aufwachen, Dein Leben wartet“, Lynn Grabhorn, ISBN 3-442-21700-8
„Durchstarten zum Traumjob“, Richard N. Bolles, ISBN 3-593-38809-X (bekannter unter dem englischen Titel: „What colour is your parachute“)
„Die Kraft aus dem Selbst“, Maja Storch und Julius Kuhl, ISBN 978-3-456-85012-2
„Mindfuck – Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können“, von Petra Bock, ISBN 3-426-65507-1